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Tablets und Apps neben Büchern und Bauklötzen

Caritas-Projekt „Let’s do it!“ fördert Nutzung digitaler Medien in Kitas und prämierte jetzt die besten Aktionen

Köln. Während Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren zuhause oft ganz selbstverständlich mit Smartphone, Tablet und Apps umgehen, halten digitale Medien in Kindertageseinrichtungen bislang nur selten Einzug. „Let’s do it!“, lautete daher der Aufruf des Diözesan-Caritasverbandes an die katholischen Kitas im Erzbistum Köln. Im gleichnamigen Projekt bekamen 56 Kitas einen Zuschuss von je 100 Euro und machten praktische Erfahrungen mit dem kreativen und altersangemessenen Einsatz von Tablets und Apps.

So produzierte zum Beispiel die Kindertagesstätte Sonnenschein in Neuss mit dem Tablet einen aufwändigen Stop-Motion-Film. Mit einem klassischen Daumenkino wurde den Kindern zunächst erklärt, wie bewegte Bilder entstehen. Entstanden ist danach der 30-sekündige Kurzfilm „Die Prinzessin und der Bär“ für den die Figuren 160 Mal bewegt und abfotografiert wurden. „Ich habe selten erlebt, dass Kinder an einem Projekt von Anfang bis Ende so begeistert dabei waren“, berichtet Kita-Leiterin Irmhild Figgen.

Bei der Katholischen Kita St. Mariä Himmelfahrt in Alfter waren die Kinder als Zahlendetektive im Einsatz. Mit dem Tablet in der Hand suchten sie in der Umgebung nach Zahlen (etwa Hausnummern oder Straßenschilder), fotografierten sie ab und gestalteten ein Buch. In der Caritas-Kita Sonnenblume in Burscheid wurde aus Fotos von vergrößerten Oberflächen ein Memory gestaltet, das am Ende auch ganz analog in der Kita gespielt werden konnte. Unter allen eingereichten Beiträgen wurden jetzt sechs ausgezeichnet und mit einem Digitalmikroskop und einem Gutschein für den Kauf weiterer kindgerechter und werbefreier Apps prämiert.

„Die Beispiele machen allesamt deutlich, dass es nicht darum geht, den Kindern isolierte Fähigkeiten im technischen Umgang mit den Geräten beizubringen“, so Dorothea Herweg, Leiterin der Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder im Diözesan-Caritasverband. Vielmehr komme es darauf an, auf der Basis des entdeckenden Lernens die digitalen Medien partizipativ und kreativ zu nutzen.

Nach den durchweg positiven Erfahrungen in den Kitas – trotz anfänglicher Skepsis vor allem in der Elternschaft – zieht Herweg ein positives Fazit: „Erwachsene haben eine Verantwortung dafür, Kinder darin zu unterstützen, sich in der digitalisierten Welt zurechtzufinden. Die ersten Erfahrungen in der Kita sind wichtige Voraussetzungen zur Entwicklung einer Medienkompetenz.“

Finanziell unterstützt wurde das Projekt „Let’s do it!“ von der Marga-und-Walter-Boll-Stiftung sowie der Kreissparkasse Köln.

Weitere Informationen:
https://www.katholische-kindergaerten.de/fachportal/projekte