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10.05.2020 Gottesdienst

Lasst Euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen

 

Gottesdienstimpuls für den 5. Sonntag in der Osterzeit

 Bild: im Thüringer Wald

 im Thüringer Wald, Privat

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 Nun ist es also soweit. An diesem Wochenende werden in unserem Seelsorgebereich die ersten öffentlichen Messen gefeiert. Aber was für Messfeiern werden das sein? Mit Abstand, mit Mundschutz, zumindest bei jeder Bewegung in der Kirche, ohne gemeinsam gesungene Lieder, und nur mit vorheriger telefonischer Anmeldung, mit Aufbewahrung der Daten der Teilnehmer für 2 Wochen, mit der Bitte an Menschen aus den Risikogruppen, nicht teilzunehmen, ... ist das dem innersten Wesen dessen, was wir da feiern nicht eigentlich fremd, ja fast zuwider? Wer aus welchen Gründen auch immer, an diesen Feiern nicht teilnehmen kann oder will, ist herzlich eingeladen, mit Hilfe dieses Gottesdienstentwurfes für zuhause die außerordentlich, wenn auch nicht so vollendete Gottbegegnung zu suchen, bis eine normale Mitfeier der Heiligen Messe wieder möglich ist.

 Hilfreich dafür ist das gute Sitzen, vielleicht eine aufgeschlagene Bibel oder ein Gotteslob, ein aufgestelltes Kreuz, eine Kerze, oder auch ein Marienbild im Monat Mai, so dass für Sie eine Andachtsatmosphäre entsteht.

 Dann kann diese Begegnung mit Gott mit dem Kreuzzeichen beginnen.

 

 

LIED: 336, 1. + 3.

"Jesus lebt, mit IHM auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken?                       

ER, ER lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken.                                  

ER verklärt mich in Sein Licht; dies ist meine Zuversicht.

Jesus lebt! Ich bin gewiss, nichts soll mich von Jesus scheiden,                            

keine Macht der Finsternis, keine Herrlichkeit, kein Leiden.                                    

Seine Treue wanket nicht; dies ist meine Zuverscicht."

 

Die Auferstehung Jesu ist ein in der Vergangenheit gewirktes Ereignis, das wir glauben. Die dadurch uns geschenkte Auferstehung wird ein in der Zukunft gewirktes Ereignis sein, das wir erhoffen. Und ausgespannt dazwischen leben wir hier und jetzt schon in der Gemeinschaft mit IHM, dem Auferstandenen, der uns auferwecken wird, Leben wir wirklich mit IHM oder doch "nur" im Glauben an Seine Auferstehung und eine mehr oder weniger vage Hoffnung auf unsere Auferstehung?

Kyrie

Herr, ich glaube, dass DU damals auferstanden bist. Hilf meinem Unglauben.    

Herr Jesus, auferstanden von den Toten:      Kyrie eleison ( nach GL 163,5 )

Christus, wir hoffen, dass DU einst uns und alle, die wir lieben auferwecken wirst. Stärke unsere Hoffnung.                                                                                                     

DU rufst alle Menschen zum Leben:   Christe eleison ( s.o. )

Herr, DU sagst uns zu, das DU mit uns durch unser Leben gehst, immer, als der Weg, der uns in Wahrheit zum Leben, zum vollendeten Leben führt, doch wir achten manchmal zu wenig auf Deine Wegbegleitung und Führung.                              

Du begleitest uns auf unseren Wegen:    Kyrie eleison  ( s.o. )

 

Gebet

Gott,   unser Vater,                                                                                                           

DU hast uns durch Deinen Sohn erlöst                                                                        

und angenommen als Deine geliebten Kinder.                                                           

Sieh´ voll Güte auf alle, die an Christus glauben,                                                      

und schenke ihnen  hier die wahre Freiheit Deiner Kinder                                        

und dereinst das ewige Erbe.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.        

Amen.

                                                                                   (nach dem Tagesgebet)

 

 

 

Lesung aus dem 1. Petrusbrief 2, 4 - 9  ( Vers 5 ):

" Lasst Euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen! ..."

 

LIED : Singt Gott 121, 1. - 3.

"Gott baut ein Haus, das lebt, aus lauter bunten Steinen,                                                    

aus großen und aus kleinen, eins, das lebendig ist.

Gott baut ein Haus, das lebt; ER selbst weist Dir die Stelle,                                                

in Ecke, Mauer, Schwelle, da, wo Du nötig bist.

Gott baut ein Haus, das lebt; wir selber sind die Steine,                                                       

sind große und auch kleine, Du, ich und jeder Christ."

 

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 14, 1 - 12 i.A.

"Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich Euch dann gesagt: ich gehe, um einen Platz für Euch vorzubereiten? ... Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. ... Amen, Amen, ich sage Euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater."

 

 

 

Zum Nachdenken

            Jesus nimmt Abschied. die Seinen werden ihn bald nicht mehr sehen, werden total verwirrt sein, in Zweifel und Trostlosigkeit versinken, weil er tot ist, weil er am Kreuz getötet, hingerichtet wurde als einer, der für immer aus jeder menschlichen und auch göttlichen Gemeinschaft herausgefallen ist. Sie aber hatten doch so sehr gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde.

            Wie oft bin ich verwirrt, gerate in Zweifel, will mich nicht mehr trösten lassen, weil alles so anders, gekommen ist, als ich es für möglich hielt, weil meine ganze Mühe und mein Einsatz aber auch nicht ein Fünkchen von dem gebracht haben, was ich mir davon erhofft hatte, weil ich mich  von allen Menschen und auch von Gott so verlassen fühle, weil alles so hoffnungslos ist.

            DU, Jesus bist auch jetzt mein Weg, wohin auch immer er mich führt, DU bist meine Verzweiflung und Enttäuschung, meine Verwirrung und meine Trauer, sogar mein "Nicht mehr Wollen", weil doch alles so hoffnungslos ist und alle so katastrophal sind, Und so wie Dein Vater in Dir auch unter dem Kreuz und am Kreuz Seine Werke vollbracht hat, so wirst DU in uns, in mir Dein Werk vollbringen, auch wenn es ganz anders wird, als ich mir das ausgedacht habe und jetzt vorstellen kann, denn DU gehst zum Vater, nimmst mich mit, hinauf,  auch wenn es scheinbar hier und jetzt noch tiefer hinab geht, mit mir, mit dem Leben derer, die ich liebe, mit Deiner und meiner Kirche, mit der ganzen Schöpfung.

            Wir leben seit 75 Jahren in unserem Land ohne Krieg, ohne Naturkatastrophen, ohne Seuchen, die Todesopfer zu Zehntausenden fordern, trotz Corona, ... wer hätte am 8. Mai 1945, als Deutschland aufgehört hatte zu existieren, es nur noch Besatzungszonen gab, Hunger, und wir in den Augen der Welt in einem unvorstellbaren Ausmaß fast nur noch Tätervolk waren, Täter von unvorstellbaren, unmenschlichen Taten, ... sich auch nur vorstellen können, dass wir heute so ein erfülltes Leben führen würden, in versöhnter Gemeinschaft mit fast allen, gegen die wir damals Krieg geführt haben, und seit über 30 Jahren wieder als ein Land, ein Volk. Wahrlich, der Herr, der Auferstandene und zum Vater Heimgekehrte, wirkt in uns Seine Werke.

            Lassen wir uns ein wenig Zeit, in unserem Leben auf Spurensuche zu gehen, wo ER Sein Werk in uns gewirkt hat. 

 

LIED: Gotteslob 772, 2. + 3.:

 

"Uns vom Tode zu befreien, sank ER in des Grabes Nacht;                                    

uns zum Leben einzuweihen, steht ER auf durch Gottes Macht.                                 

Tod, du bist im Sieg verschlungen, und das Leben ist errungen,                

Halleluja, Jesus lebt, Jesus lebt, Jesus lebt, Halleluja, Jesus lebt!

Uns zum Himmel zu erheben, ging ER zu dem Vater hin.                            

Wenn aus Seinem Tod wir leben, dann ist Sterben uns Gewinn.            

Sitzend zu des Vaters Rechten, zieht ER an sich die Gerechten.               

Halleluja, Jesus lebt, Jesus lebt, Jesus lebt, Halleluja Jesus lebt!

Bild: Michaelskapelle oberhalb von Mayschoß

Michaelskapelle oberhalb von Mayschoß, privat

 

Gebet um das neue Leben des Auferstandenen:

 

( Nach jeder einzelnen Fürbitte können wir uns Raum geben, diese für Menschen, an die wir denken zu konkretisieren )

Herr Jesus Christus, bleibe bei uns                                                                                     

           als das Licht in unserer Finsternis

            als die Macht in unserer Ohnmacht

            als das Leben in unserem Tod

            als der Trost in unserem Leid

            als die Kraft in unseren Versuchungen

            als das Erbarmen in unserer Friedlosigkeit

            als die Hoffnung in unserem sterben

            als das Leben unseres Lebens.

                                                                                   ( Margret Schäfer-Krebs GL 5, 5  )

 

 

 

 

Lassen wir all unsere Gefühle und Bitten einmünden in das Gebet des Herrn:

            Vater unser im Himmel,

            geheiligt werde Dein Name,

            Dein Reich komme,

            Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden,

            unser tägliches Brot gib uns heute

            und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,

            und führe uns nicht in Versuchung,

            sondern erlöse uns von dem Bösen.

            Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit    in Ewigkeit.                                                                        

           A  M  E  N  .

 

 

Gebet:

 

"Mein Gott, mein Erlöser, bleibe bei mir.

Fern von Dir müsste ich welken und verdorren.

Zeigst DU Dich mir wieder, blühe ich auf in neuem Leben.

DU bist das Licht, das nie verlöscht, die Flamme, die immer lodert.

Vom Glanz Deines Lichtes beschienen, werde ich selber Licht,                                          um anderen zu leuchten.

Ich bin nur wie ein Glas, durch das DU den anderen scheinst.

Lass mich zu deinem Ruhm Deine Wahrheit und Deinen Willen verkünden,

 - nicht durch viele Worte - sondern durch die stille Kraft der tätigen Liebe

 - wie Deine Heiligen - durch meines Herzens aufrichtige Liebe zu DIR."

( John Henry Newman, GL 8, 2 )

 

 

 

Das gewähre Euch,

euren Angehörigen und allen, für die Ihr heute gebetet habt,

der allmächtige und barmherzige Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

AMEN.

LIED: ( GL 852, 1. - 3. )

            "Maria, Maienkönigin! Dich will der Mai begrüßen; o segne ihn mit holdem Sinn und uns zu Deinen Füßen. Maria, Dir befehlen wir, was grünt und blüht auf Erden. O lass es eine Himmelszier in Gottes Garten werden.

            Behüte uns mit treuem Fleiß, o Königin der Frauen, die Herzensblüten lilienweiß auf grünen Maiesauen. Vor allen sind´s der Blümlein drei, die lass kein Sturm entlauben: die Hoffnung, grün und sorgenfrei, die Liebe und den Glauben.

            O lass die Blumen um und um in allen Herzen sprossen und mache sie zum Heiligtum, d´rin sich der Mai ergossen. Die Seelen kalt und glaubensarm, die mit Verzweiflung ringen, o mach sie hell und liebewarm, damit sie freudig singen."

 

Für die Seelsorgebereiche in Alfter und Bornheim Pfarrvikar Norbert Prümm