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24.06.2021 Offener Brief an das Erzbistum Köln

Kündigung der finanziellen Förderung unserer Bücherei durch das Erzbistum Köln

Sehr geehrter Herr Kardinal Woelki,
sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Bestürzung hat der Matthäusrat, Pfarrausschuss St. Matthäus Alfter, zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Erzbistum Köln die weitere Finanzierung der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus Alfter zum 31.12.2023 einstellen will.

Hier bitten wir Sie diese Entscheidung nochmals zu überdenken, denn die Öffentliche Bücherei St. Matthäus Alfter ist ein Ort, an dem man Katholische Kirche sichtbar und positiv erleben kann. Unsere Bücherei stellt ein großes Begegnungszentren für Menschen jeder Altersstufen dar, in dem pastorales Leben gefördert und in vielfältiger Weise vorbereitet wird.

Durch die regelmäßige Teilnahme an vielen Aktionen der Kirchengemeinden begünstig die Öffentliche Bücherei St. Matthäus auch den weiteren Ausbau von religiösen Freundschaften und Treffen. Bei den Büchereiveranstaltungen kommt man auch mit vielen anderen Menschen ins Gespräch und kann über Gott und die Welt reden. Man trifft auch auf viele Eltern und Kinder, die kirchenfern sind und sicher kann man hier auch ein Gespräch über Taufe und Erstkommunion führen und evtl. neue Wege öffnen.
Die Öffentliche Bücherei St. Matthäus bietet kostenfreie Angebote in Begegnung der Generationen und Bevölkerungsgruppen, ist ein Ruheraum, fördert die Bildung, auch die religiöse, durch Ausleihe und Nutzen von Print- und digitalen Medien und medienpädagogisch guten Spielen und Filmen.

Sie ist ein Mittelpunkt kulturellen Lebens in der Gemeinde Alfter (5 Ortschaften und ca. 25100 Einwohner). Dabei übernimmt sie als Bibliothek der 1. Stufe für das ganze Gebiet der Kommunalgemeinde Alfter die allgemeine Medien- und Informationsversorgung.

Zentral im Ortskern Alfter gelegen ist sie für alle Bürger von Alfter gut erreichbar (ÖPNV: Bushaltestelle direkt vor der Tür, ausreichend Parkplätze für Autos und Räder) und in einem denkmalgeschützten Schulgebäude von 1865 untergebracht.

Gerade erst wurden die Räume der Bücherei umfangreich für 380.000 Euro neu renoviert. Ist das nicht ein Widerspruch zur Aufkündigung der weiteren finanziellen Förderung durch das Erzbistum Köln?

Die Bücherei Alfter ist auch eine Bildungseinrichtung, ein Treffpunkt, ein Freizeit- und Informationszentrum mit 21 000 Medien und bietet frei zugänglich und kostenfrei aktuelle Auskunft zu Fragen der täglichen und religiösen Lebensbewältigung. Dabei ist sie auch eine Vermittlungsstelle für Medien- und Informationskompetenz mit über 70 000 Ausleihen und 240 Aktionen und Veranstaltungen im Jahr mit 21 Öffnungsstunden pro Woche.

Ein Team von 1,5 fachlich qualifizierten Hauptamtlichen arbeitet in einem großen Team mit über 35 Ehrenamtlichen (6 302 geleistete ehrenamtliche Stunden 2019).

Als ein Ort der Medien- und Informationsvielfalt und der überaus lebendigen Kommunikation und Wissenvermittlung ist die Öffentliche Bücherei St. Matthäus ein wichtiger integraler Bestandteil des allgemeinen und des religiösen Bildungssystems der Gemeinde Alfter.

Mit Engagement haben die Mitarbeiter*innen der Öffentlichen Bücherei an vielen Tagungen, Fortbildungen und Sitzungen der Bibliotheken im Erzbistum Köln, im Regierungsbezirk Köln und bundesweit im DBV teilgenommen. Dabei wurde die Vernetzung mit dem Erzbistum Köln vorangetrieben. So ist die Öffentliche Bücherei St. Matthäus Mitglied im Sachausschuss des Borromäusvereins.

Durch die gute Vernetzung mit katholischen Organisationen wie z. B. dem Katholischen Bildungswerk (Köln, Bonn, Rhein-Sieg-Kreis) und der Kath. Kirchengemeinde, den Kath. Familienzentren und z. B. dem Verein „Hilfe für psychisch Kranke und Angehörige e. V. Bonn/Rhein-Sieg stellt sie einen wichtigen Teil des Netzwerkes des kirchlichen Kultur- und Bildungswesen der Gemeinde Alfter dar.

Bitte erhalten Sie uns die Öffentliche Bücherei St. Matthäus Alfter.

Der Matthäusrat


Vielen Dank an alle, die Ihre Unterstützung ausgedrückt haben. Die Unterschriftenaktion ist mittlerweile beendet und wir haben alle erhaltenen Zusprüche an den Erzbischof weitergeleitet.