Logo

Wochenimpuls vom 05.08.2020

„Berg-Blick“

© Prof. em. Hans Schneider (Geyersberg) - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26061202;  F.Krüger, Hersel; U.Trimpert,Kardorf

Hier gibt es den Wochenimpuls als pdf

"Berg-Blick"

Majestätisch erhaben, unnahbar in den Himmel ragend erzählen sie von der unglaublichen Schönheit der Schöpfung und Gottes Gegenwart.

Mit dem Blick auf die Berge der Alpen bin ich aufgewachsen, sie sind mir vertraut und für mich jedes Mal neu ein Bild der tiefen Ruhe und inneren Verbundenheit mit Gott.

Die Berge locken viele, den Aufstieg zu wagen und dieser ist meist mühsam und steil. Auf schmalen Pfaden geht es in die Höhe – mal ist das Ziel vor Augen, mal verdeckt von Bäumen oder Felsvorsprüngen. Doch mit jedem Schritt entflieht man der Zivilisation und Betriebsamkeit bis man schließlich das erreicht, was die Mühe lohnt: den Gipfel des Berges.

Wer schon einmal den Gipfel eines Berges erklommen hat kennt dieses besondere Gefühl: Glück und Stolz, den Aufstieg geschafft zu haben, belohnt alle Anstrengung. Der Aus-Blick von oben auf die anderen Bergspitzen und das Geschehen in den Tälern – wenn sie denn noch zu sehen sind – ist oft atemberaubend und macht die Seele weit und den Atem tief. Und oftmals verschieben sich Relationen: vieles, was mich beschäftigt und belastet hat, was groß und das Denken und Fühlen ausgefüllt hat, scheint klein und nebensächlich, wie die Häuser und Autos im Tal. Aus der Ferne und mit Abstand betrachtet wird manches klarer und man selber gelassener und demütiger. In der Stille, diesem Gefühl von Erhabenheit und Größe sehe ich mich Gottes Größe gegenüber – und umfangen von seiner Gegenwart, wovon nicht nur das Gipfelkreuz zeugt.

Dann klingt in mir Psalm 121, der mich schon lange begleitet.

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Er lässt deinen Fuß nicht wanken, er, der dich behütet, schläft nicht.

Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.

Der Herr ist dein Hüter, der Herr gibt dir Schatten; er steht dir zur Seite.

Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden noch der Mond in der Nacht.

Der Herr behüte dich vor allem Bösen, er behüte dein Leben.

Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst,

von nun an bis in Ewigkeit.

 

Manchmal genügt der Blick von unten auf die Berge um mich der Verbundenheit mit Gott zu vergewissern, manchmal bedarf es der Anstrengung des Aufstiegs und des Blickes von oben, aus der Distanz und mit Abstand um meine Sicht zu klären und mich selbst in meinem Leben zurecht zu rücken. Und immer ist es da und umfängt mich: das Vertrauen und Wissen tief in meinem Inneren, dass ich Teil seiner Schöpfung und verbunden mit Gott bin.

 

Bleibt behütet!

Für die Pastoralteams der Seelsorgebereiche Alfter, Bornheim-Vorgebirge und Bornheim - An Rhein und Vorgebirge

Ihre Bernadette Molzberger, Pastoralreferentin

Weitere Informationen finden Sie unter www.kath-kirchen-bornheim.de, www.baruv.de  und www.pfarreiengemeinschaft-alfter.de