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Kirche St. Mariä Heimsuchung Impekoven

Geschichte

Zur Römerzeit war der Osthang entlang des Vorgebirges bereits besiedelt - das Bonner Legionslager war nicht weit entfernt - und die bodenständige Bevölkerung hatte früh das Christentum angenommen. Die Nähe zu Bonn hat hierbei bestimmt großen Einfluss gehabt.
Geprägt war das Umfeld zum Ort Impekoven mit Ackerbau, doch die Hanglagen wurden wegen des größeren Ertrages für den Weinanbau genutzt, der sicher durch die Römer in diese Region eingeführt wurde.

Der jetzige Kirchbau stellt bereits die dritte Kirche in Impekoven dar. An gleicher Stand 83 Jahre eine neugotische Kapelle, 1884 erbaut, 1926 erweitert und 1967 abgebrochen, da sie für die stark angewachsene Gemeinde zu klein geworden war. Eine notwendige Erweiterung mit gleichzeitiger Renovierung war wirtschaftlich nicht zu vertreten.

Das erste Gotteshaus, vermutlich eine Fachwerkkapelle, stand am Beginn der Steingasse, 1826 erstmals urkundlich erwähnt, 1889 abgebrochen. Der Überlieferung nach soll sie schon um 1650 gestanden haben.

Der Grundstein der heutigen »Betonkirche« wurde am 14. Juli 1968 gelegt, zum Zeitpunkt als der Rohbau schon fertig war. Entworfen wurde dieses Gotteshaus von dem Kölner Prof. Dr. Gottfried Böhm als einen »kristallklaren Monolithen«, also als einen Baukörper aus einem Stück, vergleichbar mit einem Bergkristall. Viele Kirchenbesucher sehen in der Bauform darin auch eine »Burg Gottes« oder das »Zelt Gottes«.

Kirchenbau

Nach dem II. Vatikanischen Konzil und der Liturgiereform rückte die Gemeinde der Gläubigen mehr in den Vordergrund. Auf diese neue Zielsetzung hin durften dann die Architekten Kirchen entwerfen und sich von der bisherigen Forderung nach einem kreuzförmigen Grundriss lösen.
Dementsprechend wurde auch der Raum der Impekovener Kirche so als Versammlungsraum gestaltet, dass darin der Priester mit der Gemeinde, ihr zugewandt, die Eucharistie feiern kann.
Die Christmette 1969 war die erste Hl. Messe, die im neuen Gotteshaus mit Pfarrer Wilhelm Werner gehalten wurde.

Das Altarkreuz schlägt noch eine Brücke zur Vorgängerkapelle: es enthält den Korpus des alten Altarkreuzes.

Der Altartisch und das Sakramentshäuschen sind aus Würzburger rotem Sandstein und wurden von der Fa. Albert Wirths aus Geroldshausen angefertigt.

2006 konnte endlich der Wunsch vieler Kirchenbesucher erfüllt werden, ein neuer Ambo wurde durch Pfarrer Georg Theisen zum 32. Sonntag im Lesejahr B gesegnet und seiner Bestimmung übergeben. Er ist aus dem gleichen Material wie der Altartisch, somit bilden beide zusammen eine Einheit.
Hermann Büchel, Bildhauer und Steinmetz aus Impekoven, hat den Ambo gestaltet, er ist Ort der Wortverkündung und als "Tisch des Wortes".

Die Weihwasserbecken, rechts und links neben der Eingangstür, sind ebenfalls wie der Taufstein aus belgischem Granit und von der hiesigen Steinmetzfirma Hermann Büchel entworfen und gestaltet worden.

Die Madonnenfigur, eine private Stiftung, ist vermutlich Anfang des 17. Jahrhunderts in Frankreich (oder Spanien) entstanden. Es ist eine seltene Darstellung der thronenden Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem Schoß und der Taube auf dem Arm.

Der Taufstein aus belgischem Granit wurde 1987 von Hermann Büchel, Bildhauer und Steinmetz aus Nettekoven, entworfen und gestaltet. Als "einen Baum des neuen Lebens, ein uralter Stamm wie der Glaube, der durch die Taufe aufspringt und neue Knospen (durch Kugeln symbolisiert) hervorbringt" steht er in einer kleinen Nische im südlichen Kirchenraum.

Obwohl ein Kirchbau aus Stein oder Beton ein statisches, unbewegliches Objekt ist, so lebt er doch nur mit den Menschen und verändert sich im Laufe der Zeit. Um diese Lebendigkeit und Atmosphäre besonders hervorzuheben wurden, kräftige Farben für den Kirchenraum gewählt. Die Sitzbänke erhielten passend zu den Steinfliesen ein Rot und die Türen ein Grün, als Farbe.

Patrozinium

Der Festtag »Mariä Heimsuchung«, ursprünglich aus der orientalischen Kirche, verdankt seine Verbreitung im Abendland vor allem den Franziskanern, deren Ordensgeneral Bonaventura es 1263 für sie einführte. Kirchliche Anerkennung fand das Fest zuerst durch Papst Urban VI., dann durch Bonifax IX. im Jahre 1389 und durch Pius V., der es verbindlich in den allgemeinen Festtagskalender für die ganze Kirche aufnahm.

In Impekoven wird das Patrozinium am 1. Sonntag im Juli (seit 1928) gefeiert.

Rolf Bähr